Corona-Hilfen müssen zielgerichtet sein
MIT-Chef Carsten Linnemann hat sich für zielgerichtete Corona-Hilfen ausgesprochen. Es könne nicht sein, dass Fast-Food-Ketten 75 Prozent Umsatzerstattung erhielten und zusätzlich am Abholservice verdienten – ein kleiner Einzelhändler diese Hilfe aber nicht erhalte. „Die Bazooka-Politik muss vorbei sein“, so Linnemann. Zudem mahnte er eine Orientierung nicht am Umsatz, sondern an den Fixkosten und Lebenshaltungskosten an (FAZ plus).
Es braucht eine Langfrist-Strategie
Im Umgang mit der Corona-Pandemie braucht es eine langfristige Strategie. Das hat MIT-Vorsitzender Carsten Linnemann in mehreren Interviews deutlich gemacht (SWR, Merkur, MDR, n-tv). Das Virus werde die Welt noch länger beschäftigen, daher könne man nicht alle zwei Monate in den Lockdown gehen. Er fordert eine Überarbeitung der Corona-Warnapp, geöffnete Schulen und mehr Differenzierung in der Gastronomie. Wer strenge Hygieneauflagen erfülle, müsse öffnen dürfen.
MIT für Reform des Arbeitszeitgesetzes
Die MIT lehnt einen Rechtsanspruch auf Homeoffice weiter ab. Die meisten Arbeitgeber würden ohnehin gerne Homeoffice anbieten, sagt Carsten Linnemann. „Aber wir dürfen diejenigen, die es nicht oder nur schwer können, nicht mit zusätzlichen Rechtsansprüchen und Bürokratie belasten.“ Stattdessen müsse das Arbeitszeitgesetz reformiert werden. Dieses sei „völlig aus der Zeit gefallen“ und verbiete häufig genau die gewünschten familienfreundlichen Homeoffice-Zeiten.
MIT für Rundfunkreform
Die MIT hat sich gegen eine Erhöhung des Rundfunkbeitrages ausgesprochen. In der aktuellen Krise würden Millionen von Arbeitnehmern und Unternehmern enorme Einkommensverluste erleiden, sagt Carsten Linnemann: „Da finde ich es kaum vermittelbar, wenn man diesen Menschen jetzt die Beiträge erhöht.“ Die MIT beschäftigt sich derzeit in internen Fachgesprächen mit Reformvorschlägen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Positive Anreize statt verbindlicher Quote
Die geplante Frauenquote in Unternehmensvorständen ist aus MIT-Sicht der falsche Weg. Der Staat sollte nicht betriebliche Personalpolitik vorgeben, kritisierte MIT-Vize Jana Schimke. Sie warb für positive Anreize wie das Elterngeld und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Carsten Linnemann hob hervor, dass der Koalitionsbeschluss immerhin strengere Vorgaben für den öffentlichen Dienst mache. Dieser müsse mit gutem Beispiel vorangehen.
Buchvorstellung mit Merz und Südekum
Friedrich Merz hat in einem exklusiven „MIT After Work“ den Mitgliedern der MIT sein neues Buch „Neue Zeit – Neue Verantwortung“ vorgestellt. Mehr als 350 Mitglieder schalteten sich zu. Einen kritischen Blick auf das Buch warf der Ökonom Jens Südekum. MIT-Chef Carsten Linnemann übernahm die Moderation der einstündigen Veranstaltung. Das Format wurde digital aufgezeichnet und steht auf Youtube zur Verfügung.